Die Freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen bewertet die geplanten Rücknahmen vieler Kürzungen im Landeshaushalt 2025 als einen Schritt in die richtige Richtung
Über 32.000 Menschen setzten am 13. November ein deutliches Zeichen gegen die geplanten Sozialkürzungen der Landesregierung von NRW. Für die Träger der Freien Wohlfahrtspflege in NRW ist klar, dass die ursprünglich geplanten Sozialkürzungen in Höhe von über 83 Millionen Euro nicht vertretbar sind. Der lautstarke Protest scheint nun Wirkung zu zeigen: In der 2. Lesung des Haushaltsplanentwurfes wurden Änderungsanträge der regierungstragenden Fraktionen beschlossen, die geplanten Kürzungen in Teilen zurückzunehmen.
„Die Ergänzungsanträge der Fraktionen CDU und Bündnis 90/Die Grünen, die zum Inhalt hatten, wichtige Angebote und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege in NRW weniger stark als geplant zu kürzen, gehen zumindest in die richtige Richtung", sagt Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW. "Die Zuweisungen fallen zwar geringer aus als im Vorjahr, aber immerhin konnten an vielen Stellen Sozialkürzungen zurückgenommen oder umgeschichtet werden.“ Das betreffen besonders die Bereiche Integration, Flucht, Inklusion, Sucht- und Altenhilfe, Familienberatung oder die Unterstützung von Frauenhäusern. Als nach wie vor unbefriedigend bezeichnet Krabs-Höhler die weiterhin bestehenden Kürzungen von 43 Millionen Euro in vielen anderen Bereichen der Freien Wohlfahrtspflege.
„Das ist ein Teilerfolg, aber kein Grund zum Jubeln“, betont Krabs-Höhler. Und weiter: „Es ist bitter, dass wir erst mit 32.000 Menschen auf die Straße gehen mussten, um geplante Kürzungen im Sozialbereich zumindest in Teilen rückgängig zu machen. Die Rücknahme der Kürzungen werten wir daher lediglich als einen Schritt in die richtige Richtung. Es bleibt dabei: Nach wie vor sind viele Bereiche der Wohlfahrts- und Sozialarbeit nicht auskömmlich finanziert.“
Er dankt ausdrücklich allen Teilnehmenden, die sich am 13. November auf den Weg nach Düsseldorf gemacht haben: „Mit dem lautstarken Protest haben 32.000 Menschen Druck auf die NRW-Landesregierung ausgeübt. Ihnen gelten mein ausdrücklicher Dank und mein Respekt!“ Krabs-Höhler dankt ebenso den Parlamentarierinnen und Parlamentariern sowie den Mitgliedern der Landesregierung, die ein offenes Ohr hatten und sich für die Rücknahme von Kürzungen eingesetzt haben.
Demo in Köln am 11.12.2024
Nach der Demo ist vor der Demo. Am 11.12. geht es in Köln weiter.
Auch hier sehen die geplanten Haushaltsentwürfe massive Kürzungen im sozialen Bereich vor. Zahlreiche Einrichtungen stehen vor dem Aus und somit das Fundament für sozialen Frieden, Chancengleichheit und Demokratie.
Wir starten pünktlich um 10.30 Uhr am Deutzer Bahnhof/Ottoplatz und gehen über die Deutzer Brücke, am Heumarkt entlang, zum Neumarkt, über die Hahnenstrasse am Rudolfplatz vorbei bis zum Aachener Weiher, dort muss sich die Demonstration auflösen. Wir gehen davon aus, dass wir dort gegen 14.30 Uhr ankommen. Wir haben keine Genehmigung erhalten, vorab oder im Anschluss noch eine Kundgebung zu machen, deshalb werden wir unsere Botschaften im Demonstrationszug kommunizieren.