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Digitalisierung am Sommerberg Hybrides Arbeiten in der Jugendhilfe – die Sommerberg-App im Test

Die Digitalisierung in der sozialen Arbeit, ist aus der Arbeit in der Jugend- als auch in der Eingliederungshilfe nicht mehr wegzudenken. Die Frage ist nur, in welche Richtung geht die Entwicklung und wie gehen wir damit um. Wie und mit welchen Mitteln arbeiten wir gemeinsam mit den von uns begleiteten Menschen im digitalen Raum?

Vor gut einem Jahr hat der Sommerberg mit der Entwicklung eines hybriden Arbeitsansatzes in der aufsuchenden ambulanten Arbeit, gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, gestartet. Durchgeführt wurde das Projekt am Standort Köln Mülheim unter Beteiligung des dortigen Jugendamtes.

In einem ersten Schritt haben Sommerberger*innen in mehreren Workshops erarbeitet, wie sie sich die digitale Arbeit vorstellen und was Erwartungen aber auch Befürchtungen sind. Schnell hat sich dabei herauskristallisiert, dass eine App für den niedrigschwelligen Kontakt mit den betreuten Menschen, ein guter Einstieg in die digitale Arbeit sein könnte.

Mit 13 freiwilligen Familien hat das Team dann den Einsatz einer App in der ambulanten Kinder-, Jugend- und Familienhilfe erprobt und mit Unterstützung von acht Sommerberger*innen weiterentwickelt.

Neue Funktionen für die Sommerberg-App

Die Entscheidung fiel auf die App Tagea der Firma Tremaze. Zu den bereits zur Verfügung gestellten Funktionen der App, kamen schnell noch speziell mit dem Sommerberg-Team entwickelte Funktionen hinzu.

Bereits vorhandene Funktionen:

  • Hochladen von Bildern und Dokumenten
  • Chatfunktion
  • Versenden von Sprachnachrichten
  • Videocall Funktion

Neue Sommerberg-Funktionen:

  • Hilfeplanziele, unterteilt in kleinere Arbeitsschritte, hinterlegen.

Die im Hilfeplangespräch formulierten Ziele können in Absprache mit Jugendamt und den betreuten Familien (durch die Sommerberger*innen) in der App hinterlegt werden.  Die Familien können dann ihre erreichten Ziele in der App dokumentieren. So können alle Beteiligten transparent verfolgen, wie der aktuelle Stand der Hilfeplanung ist (Bild).

  • Möglichkeit für Echtzeittermine

Als weitere Funktion für die Sommerberger*innen wurde die erleichterte Dokumentation der Leistungen und Zeiten über die App implementiert. So wird es möglich, durchgeführte Termine inklusive Uhrzeit und Termininhalt über die App zu erfassen und so am Monatsende eine Übersicht pro Familie zu erhalten.

Positive Auswertung

Das Projekt wurde Ende Juli abgeschlossen und die jetzt vorliegenden Auswertungen durch das RALV-Privatinstitut e.V., Schwerte zeigen, dass der Einsatz auf allen Seiten befürwortet wird.

Vereinfacht wurde durch die App vor allem der schnelle Austausch. Begrüßt wurde auch die Möglichkeit der kurzen Kontakte, wodurch die teils lange Zeit zwischen den einzelnen Besuchen verkürzt wird. So konnte eine deutlich höhere Nähe zu den betreuten Menschen erzeugt werden. Hinzu kommt die höhere Übersichtlichkeit der Vereinbarungen sowie auch der Ziele und Erfolge.

Die App wird weiterhin in Mülheim zum Einsatz kommen. Eine Ausweitung auch in andere Regionen ist in Planung. „Wir sind auf dem Weg zu einer eigenen Sommerberg-App“ betont die Projektleiterin Jennifer Posth „und das schöne ist, dass uns hierbei durch die geförderte Projektarbeit so viele Versuchsräume offenstanden, auch wenn es ein begrenzter Zeitraum war“.